Donnerstag, 11. Juni 2015

6. Der Weg zum Glück... Teil 3

Mittlerweile hatte ich also mein "Traumgerät". Ich war sehr zufrieden und das Hobby selbst, machte mir Spaß. Da ich es ordnungsgemäß ausüben wollte, hatte ich mir eine Genehmigung besorgt. Leider blieben die Funde aus. Zugegeben, ich hatte bisher auch nur Suchflächen ausgesucht, wo ich den Besitzer schon kannte und er mir dessen Erlaubnis kaum verweigern könnte. Ich war ein wenig schüchtern könnte man sagen. Es war daher nicht verwunderlich, dass ich das Feld hinter unserem Haus (Besitzer: unser Vermieter) und dem eines Nachbarn (Besitzer: er selbst) absuchte. Doch die niedrige Fundrate war unschön. Also suchte ich eine neue Fläche. Die Felder waren im Mai schon alle bestellt, also blieb nur eine Wiese. Ich erinnerte mich, dass der Opa eines Freundes eine große hat, die noch zwei Jahre zuvor Ackerfläche war. Also schnell auf den Plan der Genehmigung geschaut und siehe da, sie war genehmigt. Ich also dort angefragt und bekam natürlich ein "Ja!". Sie kannten mich sowieso schon recht gut, gingen mein Freund und ich dort doch immer ein und aus.

Zu diesem Zeitpunkt suchte ich also immer auf gut Glück los. Recherchieren tat ich damals noch nicht. Ich hatte ja keine Ahnung, dass man auf manchen Flächen kaum etwas findet, sah ich doch immer die sehr fundreichen Bilder im Internet-Forum. Hätte ich das damals gemacht, wäre ich aber trotzdem auf der Wiese mal suchen gegangen, aber dazu später mehr.

Vor zwei Jahren habe ich die Flächen immer planmäßig abgesucht. Das heißt, ich bin die Felder Zentimeter für Zentimeter abgegangen. So habe ich das auch bei dieser Wiese gemacht. Sie liegt in der Nähe des Gymnasiums und einen Fund davon, habe ich ja schon hier (Link: Klick mich) vorgestellt.

Ich fing also direkt neben der wenig befahrenen Straße an. Die ersten Funde waren absoluter Müll. Natürlich kamen Aluverpackungen und Dosenteile zum Vorschein. Doch auch ein schöner patinierter Knopf aus einer Kupfer-Legierung kam mir unter die Spule. Ich war hin und weg. Mein erster Knopf. Und auch noch so schön grün. Natürlich ist er nicht sehr alt, womöglich keine 100 Jahre alt. Aber er gefiel mir doch sehr gut. Nach einiger Zeit kam dann auch noch ein 50 Pfennig Stück dazu. So eines hatte ich ja schon einmal gefunden. Geprägt wurden diese Münzen in einer Zeit, in der die wachsende Inflation sie quasi wertlos machte. Gemeint ist hierbei aber noch nicht die Hyperinflation von 1923, wo man sich die 100-Millionen-Mark-Scheine an die Wand tapezieren konnte, nachdem sie sowieso nichts mehr wert waren. Insofern scheint es nicht verwunderlich, dass man diese Münzen quasi als eine Art "Opfer" in den Acker werfe, auf dass er eine gute Ernte bringe. Zumal auf der Rückseite der Spruch "Sich regen bringt Segen" mit einer Ähre Korn abgebildet ist. Nach diesem kleinen Teil des Feldes von 15x15m wurde das Feld breiter und stieg um keinen halben Meter an. Die Folge waren interessanterweise mehrere Münzfunde, sowie einiger interessanter Alltagsgegenstände. Auch wenn das Bergen der Funde Spaß bereitete, so war es nicht beim Graben der Fall. Dadurch das die Erde schon lange keinen Pflug mehr gesehen und es Ende Mai/Anfang Juni seit Wochen nicht mehr geregnet hatte, konnte man nur wenige Zentimeter den Spaten in den Erdboden stecken und musste danach im Loch mehr oder weniger mit der Schaufel die Erde "abschaben". Doch der Fleiß lohnte sich und vor allem im ersten Drittel des breiter gewordenen Feldes, fanden sich viele interessante und vor allem auch schöne Funde.

Für den Archäologen in Xanten waren nur zwei Funde relevant. Diese werde ich in der nächsten Zeit noch einmal besonders vorstellen.

Der Müll vom Wegesrand

50 Reichspfennig 1921 und ein Knopf aus diesem Zeitraum

50 Reichspfennig 1921 und ein Knopf aus diesem Zeitraum

Der erste Fundkomplex, der von mir in Xanten vorgelegt wurde

Der erste Fundkomplex, der von mir in Xanten vorgelegt wurde
 
Schubladengriff und Messbecher

Schubladengriff und Messbecher

Schubladengriff und Messbecher

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