Mittwoch, 10. Juni 2015

4. Der Weg zum Glück... Teil 1

...oder wie ich den Weg zu einem der tollsten Hobbys überhaupt gefunden habe.

Mein Interesse an Geschichte war schon immer gegeben. Bereits als Kind habe ich mir diese kleinen Büchlein angesehen, wo man mittels Zurückschieben einer Plastikfolie in das Innere von Gebäuden wie Pyramiden sehen konnte. Die Dinosaurier durften natürlich auch nicht fehlen. Ausgegraben wurden diese von Archäologen wie ich in den Büchern immer wieder las. Toll, dachte ich. Die buddeln im Sand und werden auch noch dafür bezahlt. Es wurde zu meinem Traumberuf in der Kindheit.

Es vergingen einige Jahre bis ich mit 16 Jahren langsam wieder daran anknüpfen sollte. Ich interessierte mich schon ein paar Jahre besonders für den 2. Weltkrieg, sodass es nicht verwunderlich ist, dass ich mich zu den verschiedensten Schlachten auf Wikipedia informieren wollte. Oben rechts am Rand stehen immer ein paar kurze Informationen zu diesen Ereignissen, so auch die Befehlshaber. Als ich darauf klickte und mir die Artikel immer anschaute, sah ich unten oft eine extra Gliederung mit den Orden und Ehrenzeichen, die diese Offiziere erhalten haben. Bei den meisten tauchte logischerweise das Eiserne Kreuz auf. Vom Namen her war es mir natürlich ein Begriff und auch wie dieses aussah. Ich dachte mir: "Hey, das gefällt dir irgendwie. Schau doch mal bei ebay nach, ob man das nicht kaufen kann!" In dem Artikel stand nämlich, dass im 1. Weltkrieg alleine ca. fünf Millionen Eiserner Kreuze 2. Klasse verliehen wurden. Irgendwie musste doch eines aufzutreiben sein. Ich suchte also nicht lange, weil diese in großen Mengen veräußert werden. Ich entdeckte dabei auch Unterschiede wie verschiedene Herstellermarkierungen. Auch sehr neu aussehende waren darunter. Natürlich gab es auch da schon Replika, die dem ahnungslosen Sammler untergejubelt werden sollten.

Mein 1. Eisernes Kreuz überhaupt.

Ich meldete mich daher, weil ich durch die z.T. recht überzeugenden Replika verunsichert war, in einem Forum an, das für Militariasammler eingerichtet wurde. Dort wurde auch nach solchen Dingen mittels Metalldetektor gesucht. Ich war dafür sofort begeistert. Für mich als Schüler mit einem Taschengeld von 20€ und einem Kostenpunkt bei einem gut erhaltenen Eisernen Kreuz 2. Klasse aus dem 1. Weltkrieg (von denen aus dem 2. Weltkrieg will ich gar nicht erst anfangen, geschweige denn welche aus dem 19. Jahrhundert) von 30-40€ natürlich ein weiterer Anreiz neben meinem schon damals vorhandenen "archäologischen" Interesse.

Natürlich war ein solcher Detektor finanziell erst recht nicht zu stemmen. Gute Geräte gibt auch heute noch erst ab 180€. Mein Favorit, den ich mir dann drei Jahre später zulegen konnte, kostete 450€. Dieser war nicht so sehr auf Kleinteile ausgelegt, sondern vor allem auf die Militariasuche, welche ich bis dahin auch favorisierte. Natürlich ist dieses Gerät auch sehr gut für die Suche nach Kleinteilen wie Münzen und Knöpfe geeignet. Aber ich schweife ab. Ich gelangte nach kurzer Zeit in ein "normales" Detektorforum, da im vorherigen auch viele aus den neuen Bundesländern kamen und etwas "braun" waren.

Ich fand also in ein Forum, welches nicht nur auf Militaria aus dem 2. Weltkrieg ausgelegt war. Noch heute gibt es dort Fraktionen, die bspw. nur nach Militaria aus den Koalitionskriegen oder aus dem Dreißigjährigen Krieg suchen, dabei vor allem Kanonenkugeln oder Teile von Musketen, oder auch speziell nach den Hinterlassenschaften der Römer suchen oder mittelalterliche Wüstungen begehen. Ich lernte also schnell dieses doch recht breit gefächerte Spektrum an Themen kennen, welches vorher doch recht stark eingeschränkt war.

 Doch es sollte noch eine lange Zeit ins Land gehen, bis ich endlich selber loslegen konnte...

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