Es ist immer wieder eine Definitionsfrage, ob eine Fläche nun viele Funde preisgibt oder nicht. Oft muss man auch die Qualität der Funde selbst bewerten. Wenn ich einen Acker habe, auf dem alle drei Stunden ein römischer Fund zutage kommt, dann gehe ich da lieber hin, als auf ein Feld, wo ich zwar jede Stunde eine Münze finde, diese aber keine 200 Jahre alt ist.
Die Ausbeute dieses Feldes ist für Voerder Verhältnisse, sowohl was die Metall-, als auch die Nichtmetallischen Funde angeht, sehr gut. Es handelt sich hierbei um eine kleine Fläche zwischen der katholischen Kirche St. Peter in Spellen und dem Rheindeich. Als ich diesen Acker vor über einem Jahr mal antestete, fand ich innerhalb von zwei Stunden sechs Münzen. Zugegeben, keine war älter als 200 Jahre, aber es ist bis heute mein persönlicher Rekord. Natürlich kamen dort noch andere Dinge zutage und bis auf mein römisches Feld in Götterswickerhamm liegt dort auch die meiste Keramik, die auch hauptsächlich aus der späten Neuzeit stammt.
Die Funde hier ergaben sich nach ca. vier Stunden Suche, die auf zwei Tage verteilt war. Am Ende war ungefähr 1/3 des Ackers grob abgesucht.
Nachdem ich dort unbemerkterweise ein Fragment eines neolithischen Beiles gefunden hatte,
(http://sondeln-niederrhein.blogspot.de/2016/08/32-fragment-einer-neolithischen-beil.html), fanden sich nun erstmals auch Keramikscherben, die zumindest in der beginnenden oder noch vor der römischen Herrschaft am Niederrhein gefertigt wurden.
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Niederrheinische Irdenware 18./19. Jhd., evtl. auch 17. |
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Steinzeug aus den letzten 400-500 Jahren |
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Pingsdorfer Ware oben rechts (900-1200), mittelalterliche Grau- und Irdenware unten rechts (Hoch- bis Spätmittelalter), spannend unten links: drei Fragmente einer handaufgebaute Ware (also ohne Drehscheibe geformt) aus der Metallzeit |
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Knöpfe, Münzen, Riemenverteiler vom Pferdegeschirr, Geschosse aus dem 2. Weltkrieg und Mitte bis Ende 19. Jhd., sowie eine Bleiplombe |